Der Traum ist vorbei, die USA haben für ein jähes Erwachen gesorgt. Deutschland unterlag den Nordamerikanerinnen im Halbfinale der Frauen-WM in Kanada mit 0:2 und muss damit die Hoffnungen begraben, den Titel zum dritten Mal zu gewinnen. Auch die heimlichen Sehnsüchte des DFB, als erster Verband den Titel bei den Männern und den Frauen zur gleichen Zeit zu halten, sind dahin. Es war gegen die USA eigentlich kein bitteres Ausscheiden, denn die spürbar bessere Mannschaft hatte die Partie gewonnen. Trotzdem konnte man auf deutscher Seite mit der Niederlage hadern – gab es da doch die Geschichte um diesen Elfmeter.

Der Spielbericht: Deutschland verschenkt die mögliche Führung
Schenken wir uns einen Blick auf die ersten 45 Minuten. Diese waren zwar durchaus spannend, jedoch geschah nichts, was für die Anzeigetafel relevant gewesen wäre. Dies passierte erst in der 59. Minute: Popp wird von Johnston im Strafraum der USA per Foul zu Fall gebracht und es gibt Strafstoß. Sasic, eigentlich eine sichere Schützin, trat an und vergab. Der Ball flog an der linken Seite des Tores vorbei.

Es war fast so etwas wie ein Weckruf für die Amerikanerinnen: Die Szene schien sie daran zu erinnern, dass auch Teams, die eigentlich besser sind, ausscheiden können. Dies sollte ihnen nicht geschehen. In der 69. Minute musste allerdings wieder ein Elfmeter, diesmal auf der Gegenseite, den Lloyd verwandelte, helfen, um den gordischen Knoten der deutschen Abwehr für die USA endlich zu lösen. Bitter: Über den Strafstoß konnte man diskutieren. In der Entstehung war die Amerikanerin Morgan auf Krahn zugelaufen und hatte dann Probleme mit der Schwerkraft bekommen. Die Deutsche stand dabei allerdings so dumm, dass es wie ein Foul wirkte.

In der 84. Minute sorgte O’Hara schließlich für den Endstand und brachte ihr Land somit ins Finale. Die USA sind der Favorit auf den Titel und stehen kurz davor, sich den Ruf zurückzuerobern, der ihn einst von Deutschland entrissen wurde: Als das beste Frauen-Team der Welt.