Max Meyer war einst eines der großen Talente im deutschen Fußball. Beim FC Schalke 04 brachte er es bis zum Nationalspieler. Die damaligen Verantwortlichen der Knappen adelten den heute 24-Jährigen als einen „Weltklasse-Akteur.“ Diese Beschreibung stieg dem Mittelfeldspieler ganz offensichtlich zu Kopf. Es folgte eine geräuschvolle Trennung im Sommer 2018, weil Meyer seinen Vertrag nicht verlängern wollte. Er wähnte sich auf der Liste diverser europäischer Top-Vereine. Nachdem diese so gar kein Interesse hatten, unterschrieb Meyer nach zweimonatiger Arbeitslosigkeit bei Crystal Palace. Hier läuft es katastrophal. Im Winter könnte der 24-Jährige deshalb nach Deutschland zurückkehren.
Meyer und Crystal Palace passen einfach nicht zusammen
Coach von Meyers derzeitigem Arbeitgeber ist Roy Hodgson. Der 72-Jährige liebt körperlichen robusten Fußball, der über Zweikampfhärte und Physis zum Erfolg kommt. Die Erfolge geben ihm recht. Das Team steht auf Platz 7 in der Premier League. Meyer auf der anderen Seite ist die Art von Spieler, die für die technisch feine Klinge steht, aber fraglos nicht für Physis und Zweikampfhärte. Im ersten Jahr bei Crystal akzeptierten die Verantwortlichen dies noch zähneknirschend, weil sie davon ausgingen, dass Meyer an den entsprechenden Defiziten arbeiten würde. Dies tat der 24-Jährige jedoch nicht. Seine Einsätze wurden immer weniger. Inzwischen spielt er überhaupt keine Rolle mehr. Spieler und Verein passen einfach nicht zusammen.
Meyers Gehalt ist für einen Transfer ein Problem
Crystal Palace musste keine Ablöse zahlen und will den Spieler unbedingt loswerden. Große Summen wird der englische Verein sicherlich nicht aufrufen. Das Problem ist Meyers Gehalt: Dieses richtet sich nach den in England üblichen Maßstäben (mehr als sechs Millionen Euro netto). Was der Mittelfeldmann verdient, können in Deutschland im Prinzip nur der FC Bayern, der BVB und Bayer Leverkusen bezahlen. Von diesen Klubs dürfte kein einziger Interesse haben. RB Leipzig wäre theoretisch auch in der Lage, ein Salär in der entsprechenden Höhe zu schultern, möchte es aber nicht. In der Folge wird Meyer Abstriche machen müssen – ansonsten bleibt die Tribüne von Crystal Palace weiterhin seine sportliche Heimat.