Julian Nagelsmann muss keine Strafe für seinen Flaschenwurf im Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach befürchten. Wie der DFB-Kontrollausschuss am Montag mitteilte, hat man das Verfahren gegen den Trainer eingestellt.
Im Heimspiel am Wochenende hatte sich Nagelsmann in der 61. Minute fürchterlich über den zwischenzeitlichen Ausgleich von Borussia Mönchengladbach aufgeregt. Nach dem Treffer von Thorgan Hazard schleuderte der Trainer eine Flasche hinter die Spielerbank. Allerdings rutschte die Trinkflasche Nagelsmann aus der Hand und traf einen Zuschauer. Dieser blieb unverletzt und der Trainer der Hoffenheimer entschuldigte sich direkt persönlich bei der Person. Auch zeigte er sich anschließend sehr zerknirscht über sein Verhalten.
Der DFB leitete aufgrund des Vorfalls eine Untersuchung ein, die nun jedoch eingestellt wurde. Als Begründung nannte der Kontrollausschuss die Tatsache, dass Nagelsmann den Zuschauer nicht absichtlich hatte treffen wollen. Auch die folgende Entschuldigung bewerteten die Verantwortlichen positiv. Jedoch wurde der Trainer schriftlich dazu aufgefordert, das Werfen von Gegenständen im Strafraum in Zukunft zu unterlassen. Sollte es noch einmal zu einer solchen Situation kommen, müsse Hoffenheims Trainer mit einer Strafe rechnen.
Während Nagelsmann über das Ende des Kapitels sicherlich froh sein dürfte, traf die Entscheidung auch auf Unverständnis. Steffen Effenberg kritisierte beispielsweise den DFB und warf dem Fußballbund und den Medien vor, mit unterschiedlichen Maßen zu messen. Wäre der Flaschenwurf einer anderen Person oder sogar ihm selbst passiert, hätte es drei Tage Schlagzeilen in den Medien gegeben.
Zudem verglich Effenberg den Fall mit Paolo Guerrero. Dieser hatte vor rund sieben Jahren ebenfalls einem Fan eine Flasche an den Kopf geworfen und war dafür mit einer Sperre von fünf Spielen bestraft worden. Zudem musste Guerrero 100.000 Euro Strafe zahlen. Im Unterschied zu Julian Nagelsmann handelte es sich bei diesem Flaschenwurf um Absicht. Dies wollte Effenberg aber nicht gelten lassen, da der Trainer nun einmal eine Flasche geworfen und eine Person getroffen habe. Der DFB folgte dieser Argumentation allerdings nicht.