HSV: Kühne lässt seinen Frust an van der Vaart und Slomka aus

Der Hamburger SV wünscht sich derzeit eigentlich nur eine Sache wirklich: Ruhe! Nach einer katastrophalen Saison, in der man dem Abstieg denkbar knapp entkommen konnte, einem umfassenden Umbau der Vereinsstruktur und einem Wechsel an der Spitze zu Dietmar Beiersdorfer, möchte der Verein in ruhiges Fahrwasser kommen und auch den sportlichen Neuaufbau. Derzeit macht aber nicht nur Hakan Calhanoglu einen Strich durch diese Rechnung, sondern auch Klaus-Michael Kühne. Dumm für den HSV: Auf dessen Geld ist man angewiesen. Allerdings könnte Kühne überzogen haben.

Kühnes Kritik an van der Vaart
Aber zuerst die unproblematische Kritik des 77-Jährigen, der wohl mehr als 24 Millionen Euro im Juli in den Verein pumpen wird: Der Milliardär schießt gegen Rafael van der Vaart. Er fände es gut, so Kühne im Gespräch mit der „Hamburger Morgenpost“, wenn der Niederländer „an neuer Wirkungsstätte versuchen würde, an alte Leistungen“ anzuknüpfen. Dieser Satz entbehrt nicht einer gewissen Ironie, denn ohne ein Darlehen von Kühne hätte der heute 31-Jährige vor einigen Jahren überhaupt nicht nach Hamburg zurückgeholt werden können. Dies weiß der 77-Jährige natürlich auch selbst und schiebt deshalb hinterher, seine Kritik habe mit dem Leistungsabfall von van der Vaart zu tun. Hierfür seien dessen private Probleme verantwortlich.

Kühne ist gegen Slomka
Wesentlich brisanter ist die Kritik von Kühne an Mirko Slomka, schließlich hatte Beiersdorfer dem Trainer gerade erst das Vertrauen ausgesprochen. Der 77-Jährige verweigert diesen Schritt hingegen. Als „Privatmann und HSV-Fan“ könne er nur sagen, so der Milliardär, dass „ich an diesen Trainer nicht glaube“. Slomka habe in der Endphase der Saison keine Punkte geholt und „wahnsinniges Glück“ gehabt. Eine „solche Zitterpartie“ wolle er nicht noch einmal erleben. An die Adresse von Beiersdorfer schickt Kühne deshalb den Ratschlag, dass man gute Trainer nicht bei Karstadt kaufen könne, sondern davon überzeugen müsse, nach Hamburg zu kommen. Ruhe an der Elbe: Das wird wohl erst einmal nichts mehr als ein frommer Wunsch der Verantwortlichen bleiben.