Der Hamburger SV hat einen neuen Trainer gefunden. Dieter Hecking ist derjenige, der Hannes Wolf beerbt. Der 54-Jährige wurde beim Zweitligisten offiziell vorgestellt und hatte dabei einige bemerkenswerte Dinge zu berichten. Zum einen sprach er über seine nicht alltägliche Vertragskonstellation bei den Hanseaten. Zum anderen gab Hecking zu Protokoll, weshalb er sich für die Hamburger trotz des Wirbels um die plötzliche Entlassung von Sportchef Ralf Becker entschieden hat.
Heckings Vertrag: Aus einem Jahr mach drei
Hecking hat einen Vertrag für eine Spielzeit erhalten, soll aber nach dem Willen von allen Beteiligten mindestens für drei Jahre bleiben. Das Arbeitspapier enthält deshalb einige nicht alltägliche Klauseln: Schafft der 54-Jährige den Aufstieg, verlängert sich sein Vertrag automatisch um ein weiteres Jahr. Hält Hecking den HSV dann in der Bundesliga, kommen noch einmal zwölf Monate dazu. Verfehlt er die Ziele, hat der Kontrakt keine Wirksamkeit mehr. Es müsste neu verhandelt werden, wenn Hecking dann doch bleiben soll. Böse Zungen könnten behaupten, dass der HSV aufgrund seiner mit reichlich Trainer-Entlassungen belasteten Vorgeschichte zu so einer Vertragsgestaltung greifen muss, die faktisch die automatische Entlassung des Übungsleiters in bestimmten Fällen vorsieht.
Hecking ist bei seinem Wunsch-Verein
Es ist etwas überraschend, dass ein Mann wie Hecking einen Zweitligisten übernimmt. Schließlich hat er mit seinen letzten Vereinen regelmäßig den internationalen Wettbewerb erreicht. Der 54-Jährige schafft Aufklärung: Zum HSV habe er sich schon als kleiner Junge hingezogen gefühlt. Die Norddeutschen seien sein Wunsch-Verein. Auch die überraschende Becker-Entlassung mitten in den Vertragsgesprächen hätten daran nichts geändert, so Hecking. Mit diesem habe er sich zwar sehr gut ausgetauscht und die Rahmendaten besprochen, aber sowohl Vorstandsboss Bernd Hoffmann wie auch Becker-Nachfolger Jens Boldt hätten ihm deutlich gemacht, dass er der Wunschkandidat sei, schildert der neue HSV-Trainer und fügt an: „Es wurde nicht taktiert.“ Das letzte kann man mit Blick auf den Vertrag allerdings nur schwer glauben.