Frankreich steht zum dritten Mal in seiner Geschichte im Finale einer Weltmeisterschaft (1998 und 2006). Les Bleus werden am Sonntag in Moskau im Endspiel der WM 2018 um ihren zweiten Stern spielen. Gegen Belgien setzten sich die Franzosen in einem rassigen und hochklassigen Halbfinale mit 1:0 durch. Die „goldene Generation“ der Belgier war nahe am Endspiel, doch die Tricolore waren cleverer, dreister und hatten einen überragenden Hugo Lloris in ihren Reihen.

Spielbericht: Offener Schlagabtausch
Das Spiel war praktisch von der ersten Minute an ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Wieder und wieder standen die beiden Torhüter Lloris und Thibaut Courtois im Mittelpunkt des Geschehens und mussten sich auszeichnen. Die Spielstatistiken geben einen Hauch des Eindrucks, wie abwechslungsreich das Spiel war. Frankreich gewann die Torschuss-Statistik mit 19:9, dafür hatte Belgien 64 Prozent Ballbesitz. Frankreich konnte jedoch 58 Prozent der Zweikämpfe gewinnen. In der gesamten Partie liefen beide Mannschaften nur je einmal ins Abseits.

So ist es schon eine gewisse Ironie, dass das Tor des Tages nicht aus dem Spiel herausfiel, sondern aus einer Standardsituation resultierte. Belgiens Vincent Kompany hatte gegen Frankreichs Oliver Giroud ins Toraus geklärt. Der folgende Eckstoß segelte zu Samuel Umtiti, der artig „Danke“ sagte und zum 1:0 verwandelte (51. Minute). Nur fünf Minuten später hatte Giroud sogar die Chance, auf 2:0 zu stellen, doch verpasste. Gleiches galt für die nun stärker werdenden Belgier. Beispielsweise Kevin De Bruyne vergab zehn Minuten nach der französischen Führung eine hervorragende Möglichkeit zum Ausgleich.

In der Schlussphase setzten die Franzosen vor allem auf Zeitspiel. Manche mögen es als clever bewerten und andere als dreist. Wie man es auch immer sehen mag, es funktionierte: Les Bleus hielten die Belgier vom eigenen Kasten fern und brachten so den Sieg nach Hause.