Hertha BSC Berlin: Labbadia und Preetz müssen gehen

Das 1:4 gegen Werder Bremen war dann doch zu viel für die Verantwortlichen von Hertha BSC Berlin. 17 Punkte aus 18 Spielen bedeuten akute Abstiegsgefahr. Die Relegation ist gerade einmal zwei Zähler entfernt. Die berühmt-berüchtigten Mechanismen des Geschäfts greifen deshalb wieder einmal. Trainer Bruno Labbadia muss mit sofortiger Wirkung gehen. Er ist aber nicht alleine. Auch Manager Michael Preetz wurde freigestellt. Er blieb den Nachweis schuldig, mit den vielen Millionen von Investor Lars Windhorst einen Kader bauen zu können, der tatsächlich oben angreifen kann. Zudem leistete er sich insbesondere auf der Trainerposition zuletzt deutlich zu viele Fehlgriffe.

Dardai, Neuendorf und Friedrich als Interimslösungen

Bis zum Saisonende wird es Interimslösungen geben, wie der „kicker“ und die „Bild“ übereinstimmend berichten. Das Traineramt wird Pal Dardai übernehmen. Ihm soll Andreas „Zecke“ Neuendorf als Assistent zur Seite stehen. Beide sind bislang im Jugendbereich der Berliner tätig. Der Ungar war bekanntlich lange Trainer der Profis, wurde aber vor zwei Jahren von Preetz abgesägt. Dieser traute Dardai nicht zu, die Mannschaft zu einem echten Spitzenteam zu entwickeln. Für den alten und neuen Coach war deshalb klar, dass es eine Rückkehr auf die Bank der Profis unter dem bisherigen Manager nicht geben würde.

Auch dies dürfte ein wesentlicher Grund gewesen sein, weshalb Preetz gehen musste. Den 53-Jährigen ersetzt vorübergehend Arne Friedrich. Der Sportdirektor wird „die Kaderplanung bis zum Saisonende alleine verantworten“, heißt es hierzu in der offiziellen Stellungnahme des Vereins. Vermutlich wird er dann befördert und bekommt einen neuen Sportdirektor oder erhält einen frischen Vorgesetzten. Dies dürfte wesentlich davon abhängen, wie erfolgreich Friedrich arbeitet.

Wie geht es mittel- und langfristig weiter?

Der Verein steht ein Jahr nach dem Klinsmann-Debakel wieder vor dem Scherbenhaufen. Im Nachhinein dürfte sich jener in Kalifornien bestätigt fühlen. Er hatte mit allen Einschätzungen recht. Und dennoch scheint der Klub kein Konzept zu haben, wie es mittel- und langfristig weitergehen soll. Zwischenzeitlich hieß es, Ralf Rangnick könnte beide Positionen als Trainer und Manager übernehmen. Dieser stritt inzwischen aber alle Kontakte in die Hauptstadt ab. Es werden noch spannende Tage bei Hertha BSC.